TMS-Erfahrungen aus erster Hand
100% im TMS – Kians Weg zum TMS Erfolg!
Kian erreichte in seinem ersten TMS-Anlauf im Frühjahr 2024 großartige 100%. Wie er das geschafft hat und seinen Traum vom Medizinstudium erfüllen konnte, lest ihr in seinem Erfahrungsbericht.
Hallo Zusammen,
Ich heiße Kian und ich habe im Mai 2024 den TMS geschrieben und dabei 100 % erreicht. Heute möchte ich euch einmal etwas über meine Erfahrungen zur Vorbereitung und dem Testtag selbst erzählen und euch ein paar für mich nützlich gewesene Ansätze und Ideen mitgeben.
Meine TMS-Vorbereitung für 100%
Nachdem mir klar war, dass ich, um an meiner Wunschuniversität studieren zu können, den TMS schreiben muss, hat meine Vorbereitung damit begonnen, dass ich mich gut acht Monate vor dem TMS erstmal ganz allgemein informiert habe, wie genau dieser Test denn überhaupt aufgebaut ist und was dort von mir verlangen wird. So habe ich mir dann einen groben Plan gemacht, wie ich mich vorbereiten kann, welche Bücher ich wahrscheinlich verwenden und welche Methoden ich auch ausprobieren will. Sechs Monate vorher fing ich dann auch mit den ersten einzelnen Simulationen an, um selbst ein Gefühl für die einzelnen Untertests zu bekommen. Gleichzeitig konnte ich so die ein oder andere Strategie zur Bearbeitung schon direkt verwerfen oder erstmal priorisieren. Vor allem hier kann sich im Laufe der Vorbereitung aber noch sehr viel ändern. Das Wichtigste ist es aber, sich früh zu informieren und sich auch einen ersten Eindruck zu verschaffen, denn das lohnt sich. Dass dabei natürlich auch erstmal ein Gefühl von Überforderung und eine Menge Stress entstehen kann, wenn man z.B. eine seiner ersten Simulationen auch mal komplett verhaut, ist vollkommen normal.
Bis 3,5 Monate vor dem TMS habe ich dann erstmal weiter vereinzelt Simulationen der Untertests aus den Büchern gemacht und mir auch weitere Infos zum TMS und Lernstrategien durch Videos etc. geholt. Meine richtige Lernphase habe ich dann entsprechend 3,5 Monate vor dem TMS begonnen und mir immer einen wöchentlich angepassten Lernplan erstellt, an den ich mich aber auch nicht immer ganz gehalten habe. Bei den einzelnen Untertests bin ich dabei wie folgt vorgegangen:
Muster zuordnen:
Hier habe ich mich anfangs mit Methoden, wie der Zwei-Stifte-Methode und der Ankermethode versucht. Nachdem dies bei mir jedoch nicht funktionierte, habe ich angefangen, den Kreuzblick zu üben. Das fiel mir zu Beginn auch erstmal etwas schwer. Vor allem die weiter auseinanderliegenden Bildausschnitte übereinander zu halten, kann anfangs für die Augen auch mal echt anstrengend sein. Für mich persönlich war jedoch die Broschüre von Howtomed eine entscheidende Starthilfe. So konnte ich nach 2 Wochen fast täglichen Übens mit der Broschüre und einzelnen Bildern aus verschiedenen Simulationen den Kreuzblick schon ganz gut anwenden. Eine Simulation habe ich so in 45 Minuten durcharbeiten können. Hier würde ich auch immer empfehlen, sich erstmal nicht an die TMS-Zeit zu binden, sondern stattdessen am Anfang erstmal Simulationen ohne Zeitbindung zu machen. Irgendwann kann man dann hier aber auch zu den vorgegebenen 30 Minuten wechseln, denn ihr werdet diese Marke wahrscheinlich sowieso schneller als erwartet unterschreiten. Muster zuordnen habe ich so jeden zweiten Tag mit jeweils einer Simulation geübt, wodurch ich am Ende meiner Vorbereitung Simulationen dann mit dem Kreuzblick (je
nach Simulation) in 10-20 Minuten durcharbeiten konnte. Auch beim Erkennen von kleineren Fehlern wird man im Laufe der Zeit aber erfahrungsgemäß immer besser. Das Beste aber: Der Kreuzblick ist wirklich eine 100 Prozent Garantie, denn man findet einfach jeden Fehler.
Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis:
Med-Nat ist der Untertest, der mir am Anfang am schwersten gefallen ist. Entsprechend habe ich viele verschiedene Strategien ausprobiert: Markieren mit verschiedenen Farben für z.B. jeweils Fachbegriffe, Zahlen, Wirkungsmechanismen, etc. / Zeichnen von Skizzen / Erst die Antwortmöglichkeiten, die Frage und dann den Text lesen bzw. umgekehrt. Womit ich aber spätestens 3 Monate vor dem TMS verblieben bin, ist die Herangehensweise, erst den Text zu lesen und dabei mit einer Farbe (einem Buntstift) den Text, wo immer dort Zusammenhänge beschrieben werden, gleichzeitig mit dem Lesen zu markieren. Vor allem aber habe ich so markiert, dass die Markierungen dem Text und seinem Inhalt Struktur verliehen haben. Das ist z.B. durch Einzeichnen von Trennstrichen, dort wo z.B. ein nächster Schritt im Mechanismus oder eine weitere anatomische Struktur aufgegriffen wird, möglich. Auch einzelnes Unterstreichen, also neues Ansetzen des Stiftes bei z.B. einer Aufzählung von Fachbegriffen, statt alle Infos zusammen mit Textmarker zu markieren, kann gut funktionieren. Was ich also gemacht habe, ist vielmehr beim Lesen den aufgenommenen Informationen eine Struktur zu verleihen und dadurch direkt beim Lesen ein tieferes Verständnis zu bekommen, statt auf Fachbegriffe, etc. für sich einzugehen und dann Informationen aus Text und Antwortmöglichkeiten zu vergleichen. Zusammen damit, dass ich durch sehr viel Üben dieses Untertests (3- bis 5-mal in der Woche) mit vielen verschiedenen Büchern irgendwann auch viele der Themen bereits gut kannte und so nicht immer neue Informationen bei jedem Text hatte, zählte dieser Untertest am Ende meines Übens mit zu meinen Besten.
Schlauchfiguren:
Schlauchfiguren zählt zu den Untertests, die mir von Anfang an sehr gut lagen. Räumliches Vorstellungsvermögen bereits zu besitzen ist hier von Vorteil, aber definitiv auch trainierbar. Meine Taktik bei diesem Untertest bestand daraus, dass ich für mich die einzelnen Möglichkeiten, also rechts, links, etc. nacheinander ausgehend von der Frontalansicht durchgegangen bin und mir vorgestellt habe, wie diese Perspektive dann aussehen müsste. Orientiert habe ich mich dabei vor allem an Schlauchenden und auffälligen Schlaufen sowie Material-Auffälligkeiten der Schläuche. Aber auch einseitige Positionierungen der Figur im Würfel können als schnelles Ausschlusskriterium dienen. Besonders achten musste ich nur darauf, dass ich die beiden Ansichten der Figur nicht vertausche und nicht die zweite Ansicht aus Versehen beim Ankreuzen als Ausgangsbild nehme. Schlauchfiguren habe ich so wie Muster zuordnen auch jeden zweiten Tag geübt.
Quantitative und formale Probleme:
Quanti zählt ebenfalls zu meinen von Beginn an stärkeren Untertests. Wer hier in der Schule einen passenden Fächer-Bezug hatte und wie ich auch Spaß an den Aufgaben in Quanti
hat, wird hier wahrscheinlich ebenfalls einen einfachen Start haben. Trotzdem lässt sich dieser Untertest wirklich sehr gut trainieren, indem man ihn einfach viel übt. Wer hier ein sehr gutes Ergebnis haben will, sollte meiner Empfehlung nach, auch wie in der Schule, nicht auf einfaches Anwenden von Rechenmethoden für zum Beispiel Misch- und Proportionalitätsaufgaben setzen, sondern versuchen ein tieferes Verständnis für diese zu bekommen und ergründen, wieso diese so funktionieren, wie sie es tun. Besonders bei Aufgaben, die nicht einer typischen Art von Aufgabe angehören, habe ich mir in der Nachbereitung die Zeit genommen, die Mathematik dabei wirklich zu verstehen. Auch kann es empfehlenswert sein, bevor man mit den Simulationen lernt, allgemeine Aspekte wie Bruchrechnen, schriftliches Rechnen und Gleichungsumformungen nochmal separat, indem man auch dazu Aufgaben macht, zu lernen. Insgesamt habe ich Quanti 3- bis 4-mal die Woche gelernt.
Figuren lernen:
Bei Figuren lernen habe ich die Fenstermethode angewandt. Das fiel mir anfangs auch erstmal schwer, weshalb ich auch hier bei den schwereren Figuren erstmal ohne Zeitbegrenzung gestartet bin. Nach einer gewissen Zeit habe ich aber gemerkt, wie ich mir in den Figuren immer einfacher Ausschnitte von Personen, Tieren, Landschaften und auch absurderen Dingen vorstellen konnte, womit ich dann auch mit der Zeit von 5 Minuten angefangen habe zu üben. Der Zeitdruck zwingt einen tatsächlich auch dazu, sich schnell entsprechende Assoziationen für die Figuren auszudenken. Ich habe jeden Tag Figuren lernen geübt und würde dies auch immer so weiterempfehlen. Dies muss man aber immer für sich selbst entscheiden, dann manche TMSler können damit besser zurechtkommen, wenn sie es nur jeden zweiten Tag machen. Ich fand es zudem wirklich überraschend, wie viel sich hier mit Lernen doch machen lässt.
Fakten lernen: 4>
Bei Fakten lernen würde ich ganz klar empfehlen, auf die Loci-Methode zu setzen, bei der man sich entsprechende Altersgruppen in jeweils einem Raum vorstellt und zu den Angaben wie Beruf etc. jeweils eine Assoziation bildet, die dann visuell erkennbar ist. Was für mich eine ebenfalls entscheidende Herangehensweise war, war mit dem Klang der Wörter bzw. ähnlichen Wörtern zu den dargestellten Patientendaten zu arbeiten und darüber Assoziationen zu finden. Was Häufigkeit und Zeit für den Untertest angeht, bin ich analog zu Figuren lernen vorgegangen, da ich beide Untertests immer zusammen gelernt habe und mich am TMS orientiert habe. Auch hier lässt sich mit genügend Training eine Menge herausholen.
Textverständnis:
Bei Textverständnis bin ich ziemlich genau wie bei Med-Nat vorgegangen. Auch hier hilft es, durch viel Übung sich bereits eine gute Basis an Wissen über die Inhalte der Texte anzueignen. Unterschiedlich war nur, dass ich gemerkt habe, dass es sich anbietet, beim Lesen etwas gröber vorzugehen. Insbesondere habe ich mir eingeprägt, was in welchem
Abschnitt wie behandelt wird. So konnte ich dann öfter von den Fragen aus nochmal schnell gezielt in den Text gucken. Insgesamt hatte ich so im Laufe des Lernens auch immer mehr Zeit gewonnen und konnte am Ende in der Regel locker alle Texte bearbeiten. Auch Textverständnis habe ich 3- bis 4-mal in der Woche geübt. In der Nachbereitung fand ich es sinnvoll, mir die Zusammenhänge, die ich falsch verstanden habe, nochmal genau anzugucken und mir nach Möglichkeit für die Zukunft zu merken. Auch typische Fehler wie das Überlesen vom Wort “nicht” und Fehler beim Ableiten habe ich mir genauer angeschaut. Die entsprechenden falschen Aufgaben habe ich dann in der Regel auch am nächsten Tag wiederholt.
Diagramme und Tabellen:
Der Untertests „Diagramme und Tabellen“ war für mich beim Lernen der Untertest, bei dem meine Punktzahl bis zum Ende immer am stärksten geschwankt hat. Vorgegangen bin ich so, dass ich mir den Text zum Diagramm immer als Erstes und dazu auch grob die Beschriftungen des Diagramms angeguckt habe. Im Anschluss bin ich dann immer die einzelnen Aussagen durchgegangen und habe sie jeweils anhand des Diagramms überprüft. Ich fand es auch hilfreich, hierbei viele verschiedene Bücher zu nutzen, um möglichst viele Diagramme kennenzulernen. In der Nachbereitung habe ich dann insbesondere die Aufgaben wiederholt, bei denen das Verständnis des Diagramms selbst ein Problem war und solche, bei denen ich mir nicht genau die Achseneinteilung und Ähnliches angesehen habe, also auch Flüchtigkeitsfehler gemacht habe. Diesen Untertest habe ich in der Regel 3- bis 5-mal in der Woche gelernt.
Allgemeines:
Komplettsimulationen habe ich alle zwei Wochen und in der letzten Woche vor dem TMS täglich gemacht, teilweise auch selbst aus einzelnen Simulationen zusammengestellt. Hierbei möchte ich stark betonen, dass das tägliche Simulieren für mich persönlich gut war. Ich hatte damit keine Probleme wie Konzentrationsverlust oder Erschöpfung. Das muss aber jeder für sich herausfinden, weil andere TMSler damit durchaus (sogar stärkere) Probleme haben könnten. Für mich lohnte es sich definitiv, weil ich dadurch auch das Gefühl bekommen habe, wie sich das Ganze am TMS-Tag anfühlen wird. Ansonsten habe ich auch bis 3 Wochen vor dem TMS immer nur jeweils eine halbe Simulation der vier großen Untertests gemacht, um das Lernmaterial länger nutzen zu können. Insbesondere die Simulationen der kleinen Untertests lassen sich aber auch sehr gut häufiger benutzen. ... unten geht's weiter mit dem Erfahrungsbericht.